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Ist mein Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet? 

Die Installation einer Photovoltaikanlage kann eine ausgezeichnete Entscheidung für die Nutzung erneuerbarer Energien und die Reduzierung deiner Stromkosten sein. Doch bevor du in eine solche Anlage investieren, solltest du sicherstellen, dass dein Dach den nötigen Anforderungen entspricht. 
 

Voraussetzung der Dacheigenschaften für eine PV-Anlage

Bevor du eine Photovoltaikanlage auf deinem Dach installieren lässt, solltest du einige wichtige Punkte beachten. Die Eigenschaften deines Daches spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie bestimmen, ob und wie gut eine PV-Anlage bei dir installiert werden kann. Neben der Tragfähigkeit und der Ausrichtung deines Daches gibt es auch weitere Faktoren wie das Dachmaterial, mögliche Verschattungen und den aktuellen Zustand des Daches, die du berücksichtigen solltest.
 

Der richtige Dachtyp und die passende Neigung

Nicht jedes Dach ist gleich, und die verschiedenen Dachtypen haben unterschiedliche Voraussetzungen für die Installation von Solarmodulen. Hier ein Überblick über die gängigsten Dachformen:
 

Flachdach und Photovoltaik

Flachdächer eignen sich besonders gut für PV-Anlagen, weil die Module flexibel aufgestellt werden können. Hier kommen oft spezielle Montagesysteme zum Einsatz, die einen optimalen Neigungswinkel für die Module einstellen. . Durch die variable Ausrichtung kannst du die maximale Energieausbeute erreichen.
 

Photovoltaik auf Satteldach

Ein klassisches Satteldach bietet meist ideale Bedingungen für eine PV-Anlage. Mit einer Neigung von 30° bis 40° und einer südlichen Ausrichtung erzielst du den höchsten Energieertrag. Auch bei einer Ost- oder Westausrichtung lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage. Die Ertragsverluste liegen bei etwa 15–25 %, doch die Stromproduktion verteilt sich günstiger über den Tag. Faktoren wie Dachgröße, Förderungen und ein Speichersystem können die Wirtschaftlichkeit zusätzlich verbessern. Selbst mit geringeren Erträgen bleibt eine PV-Anlage eine nachhaltige und rentable Investition.
 

Solaranlage beim Walmdach

Ein Walmdach hat vier geneigte Flächen. Obwohl hier nicht alle Dachseiten optimal zur Sonne ausgerichtet sind, kannst du dennoch Solarmodule installieren. Je nach Ausrichtung und Neigung der Flächen solltest du bei der Planung genau prüfen, welche Seite die höchste Effizienz bietet.
 

Weitere Dachformen

Pultdächer, Mansarddächer oder Schleppdächer bieten ebenfalls Möglichkeiten für eine PV-Installation. Allerdings erfordern sie oft eine detailliertere Planung, da die Ausrichtung und die Neigung stark variieren können. Hier ist die Beratung durch einen Fachmann besonders wichtig.
 

Dachformen

Grafik Hausdächer
Grafik Hausdächer

Dachmaterial bei Photovoltaikanlagen

Das Material deines Daches spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie die PV-Anlage montiert wird und wie aufwändig die Installation letztlich ist. Jedes Dachmaterial bringt spezifische Eigenschaften und Herausforderungen mit sich, die bei der Planung und Montage berücksichtigt werden müssen.
 

Ziegeldach und Photovoltaik

Ziegeldächer sind in Deutschland sehr verbreitet und bieten gute Voraussetzungen für Solaranlagen. Die Module werden über eine spezielle Unterkonstruktion installiert, die die Ziegel nicht beschädigt. Damit bleibt die Dichtigkeit des Daches erhalten.
 

Blech- oder Metalldach in Kombination mit Photovoltaik

Diese Dachtypen sind besonders stabil und ermöglichen eine schnelle Montage, da die Solarmodule direkt auf die Dachfläche geschraubt werden können. Das spart vor allem Zeit und Kosten.
 

Solaranlage auf Bitumendach

Bitumendächer sind seltener, können aber ebenfalls für PV-Anlagen genutzt werden. Hier muss besonders vorsichtig gearbeitet werden, um die Dacheindeckung nicht zu beschädigen. Beachte, dass jedes Dachmaterial spezielle Anforderungen an die Montage hat. Ein erfahrener Installateur weiß, welche Technik bei deinem Dach am besten geeignet ist.
 

Die Ausrichtung des Daches

Grundsätzlich bietet ein Dach mit einer Neigung von etwa 30 Grad und einer Ausrichtung nach Süden die besten Voraussetzungen für eine optimale Solarstrom-Gewinnung. Doch auch Dächer mit einer Ost- oder Westausrichtung sowie geringeren Dachneigungen können beachtliche Erträge erzielen. Dank moderner Technik und einer individuell geplanten Photovoltaikanlage lassen sich nahezu alle Dachtypen effizient für die Solarenergie nutzen – das gilt sogar für Carports oder Garagen.
 

Verschattungen vermeiden

Schattige Stellen auf dem Dach können den Ertrag deiner Solaranlage erheblich verringern. Achte daher darauf, dass Bäume, Nachbarhäuser, Schornsteine oder andere Hindernisse möglichst keinen Schatten auf deine Module werfen. Eine gründliche Verschattungsanalyse vor der Installation hilft, die optimale Position der Solarmodule zu bestimmen.
 

Größe und nutzbare Dachfläche

Die Größe der Dachfläche ist entscheidend, denn Sie bestimmt letztendlich, wie viele Solarmodule auf deinem Dach angebracht werden können. Ein weiterer Punkt ist die  Größe der Module, denn es gibt diese in unterschiedlichen Größen, Maßen und Abmessungen.
Unsere Experten bestimmen die belegbare Dachfläche, hierbei werden die Größe und die Form des Daches mit allen möglichen Verschattungen, der Schornsteine und Antennen oder Satellitenschüsseln berücksichtigt. Sobald die Dachfläche ermittelt wurde, wird anhand deines Stromverbrauchs die Anzahl der Solarmodule bestimmt und eine optimale Lösung gefunden. Dein Hausverbrauch in Kilowattstunden legt fest, wie viele Module du auf deinem Dach benötigst, um unabhängig vom Strombetreiber zu werden.
 

Tragfähigkeit des Daches und Statikprüfung

Eine Photovoltaikanlage bringt zusätzliches Gewicht auf dein Dach. Je nach Größe und Montagesystem muss das Dach mehrere Hundert Kilogramm mehr tragen. Daher solltest du die Tragfähigkeit vorab prüfen lassen. Ein Statiker oder ein Fachbetrieb kann dir genau sagen, ob dein Dach bereits stabil genug ist oder ob es verstärkt werden muss, bevor die Anlage installiert wird.
 

Zustand des Daches und Sanierungsbedarf

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der aktuelle Zustand deines Daches. Wenn dein Dach bereits älter ist oder Reparaturen benötigt, solltest du diese Arbeiten vor der Installation einer PV-Anlage erledigen. Eine Solaranlage hat eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren – daher sollte das Dach idealerweise ebenso lange halten. So vermeidest du aufwendige und kostspielige Sanierungen während der Betriebszeit der Anlage.
 

Technische Voraussetzungen für die PV-Installation

Neben den baulichen Voraussetzungen spielen auch die technischen Gegebenheiten eine wichtige Rolle für die Installation einer PV-Anlage. Ein zentraler Bestandteil ist der Wechselrichter, der den von den Modulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, sodass du ihn im Haushalt nutzen kannst. Ebenso sind eine saubere Verkabelung und ein zuverlässiger Anschluss an das Stromnetz unerlässlich. Möchtest du überschüssige Energie ins öffentliche Netz einspeisen, ist außerdem ein entsprechender Einspeisezähler erforderlich.
 

Individuelles Energiekonzept erhalten 

Ein individuelles Energiekonzept hilft dir dabei, herauszufinden, ob dein Dach für eine PV-Anlage geeignet ist und wie du den Solarstrom bestmöglich nutzen kannst. Dabei werden wichtige Faktoren wie die Dachausrichtung, der Neigungswinkel, die Größe der Dachfläche sowie mögliche Verschattungen durch Bäume oder Gebäude berücksichtigt. Auch das Dachmaterial und die Tragfähigkeit spielen eine entscheidende Rolle. Durch eine professionelle Analyse und Planung lässt sich ermitteln, wie viel Solarstrom deine Anlage erzeugen kann und welche Maßnahmen gegebenenfalls nötig sind, um die Effizienz zu optimieren. So erhältst du eine maßgeschneiderte Lösung, die perfekt zu deinem Dach und deinem Energiebedarf passt.