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Autor: Lea Neu

Photovoltaik Entsorgung: Recycling einer Solaranlage

Der Markt für Photovoltaikanlagen wächst stetig, um den steigenden weltweiten Energiebedarf zu decken. Für den Betrieb werden zahlreiche Solarmodule benötigt, die jedoch nach 20-30 Jahren ausgedient haben. Glücklicherweise können die meisten Rohstoffe, aus denen Solaranlagen bestehen, bereits recycelt werden. Eine fachgerechte Entsorgung und Wiederverwertung der Solarmodule trägt zu einem nachhaltigeren Betrieb bei, was der Umwelt zugutekommt. Die meisten Materialien können durch die ständige Weiterentwicklung der Technik problemlos wiederverwendet werden.

Verfahren für Photovoltaik-Recycling

Die Trennung und Reinigung der Rohstoffe in Solaranlagen ist ein aufwendiger Prozess, da die Materialien durch Kunststoffe miteinander verbunden sind. Zu den wichtigsten Rohstoffen, die erhalten bleiben sollen, gehören Indium, Blei, Selen, Zinn und Glas. Diese Bestandteile müssen voneinander getrennt und gereinigt werden.

Ein mögliches Verfahren zur Trennung nutzt chemische Bäder. Dazu wird das Modul zuerst mit einem Laser grob in Einzelteile zerlegt. Der Aluminiumrahmen, Kabel und andere Materialien können dann separat recycelt werden. Mit einem anderen Verfahren wird unter großer Hitze gearbeitet. Hierbei werden die Photovoltaikmodule unter Sauerstoffabschluss bei bis zu 900 Grad Celsius erhitzt, was auch als Pyrolyse bezeichnet wird. Durch diesen Prozess verwandeln sich die Kunststoffe in Gase und zurück bleiben die Rohstoffe, die sich durch andere Methoden trennen und aufbereiten lassen.

Fachgerechte Entsorgung der PV-Anlage

Die Entsorgung von Solarmodulen unterliegt dem Gesetz zur Rücknahme alter Elektrogeräte. Dabei müssen nur Module ausgesondert werden, die nicht mehr einsatzbereit sind. Betriebsbereite Module sollen zurück zum Markt geführt werden. Für haushaltsübliche Mengen von bis zu 40 PV-Modulen kann man sie kostenfrei auf dem kommunalen Wertstoffhof abgeben, jedoch sollte man vorher abklären, ob und in welcher Menge das möglich ist. Es gibt auch die Möglichkeit, die Entsorgung durch ein Entsorgungsunternehmen wie take-e-way zu beauftragen, was auch von einigen Unternehmen angeboten wird. Viele Unternehmen haben sich zudem dem branchenweiten Rücknahmesystem PV Cycle angeschlossen.

Bisher ist die Menge an ausrangierten PV-Modulen vergleichsweise gering. Laut Bundesumweltministerium wurden im Jahr 2018 deutschlandweit nur 8.000 Tonnen erfasst, was weniger als ein Prozent der mehr als 850.000 Tonnen gesammelten Elektrogeräte ausmacht. Allerdings wird die Menge voraussichtlich in den nächsten Jahren steigen, da immer mehr Anlagen ausgetauscht oder aussortiert werden müssen. Bis zum Jahr 2023 erwartet man bereits eine Million Tonnen ausgesonderter PV-Module. Es ist daher wichtig, dass eine fachgerechte Entsorgung und Wiederverwertung der Materialien erfolgt, um die Umweltbelastung zu minimieren.

Solaranlagen Reparatur

Wenn Module defekt sind, kann dies häufig auf einzelne Solarzellen zurückgeführt werden, die den Energieertrag des gesamten Moduls beeinträchtigen können. Die Technische Hochschule in Gießen hat diese Problematik untersucht und festgestellt, dass die Kunststofffolien der Module aufgetrennt werden können, um die defekten Zellen zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Allerdings ist dies sehr aufwändig und handarbeitsintensiv, was die Reparaturkosten erhöht. Zusätzlich müssen die reparierten Module auch Sicherheitstests bestehen, bevor sie wieder auf den Markt gebracht werden dürfen, was ebenfalls mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Häufig gestellte Fragen zu Photovoltaik Recycling

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Eine Photovoltaikanlage besteht aus mehreren Komponenten. Diese bestehen wiederum aus verschiedenen Materialien wie z. B. Silizium, Glas, Aluminium/Edelstahl, Cadmium und Blei.

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Als Privatperson kannst du deine Photovoltaikmodule bei einem kommunalen Wertstoffhof abgeben. Informiere dich jedoch am besten vorab bei deinem regionalen Wertstoffhof über eine Abgabemöglichkeit.

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Solarzellen gelten nicht als Sondermüll, da sie nicht als gefährlich oder giftig eingestuft werden. Allerdings enthalten sie, wie andere Elektronikgeräte auch, Stoffe, die nicht in die Umwelt gelangen sollten.

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Eine Solaranlage produziert jahrelang jede Menge Energie für deinen Eigenbedarf im Haushalt. Dabei haben die Solarmodule eine Lebensdauer von ca. 20-30 Jahren.